Bei einer Gedenkandacht einer Kirchengemeinde in Bautzen kam es in der vergangenen Woche zu antisemtischen Äußerungen im Umfeld.

Das zeigte ich am folgenden Tag bei der Polizei an, wenige Stunden später wurde eine Pressemitteilung veröffentlicht und nach weiteren Zeugen gesucht. Die Pressemitteilung gab den Sachverhalt nicht wie von mir geschildert wieder, aber immerhin suchte man nach weiteren Zeugen. Diese konnten sich aber nie bei der Polizei melden…

Hier der Text der Pressemitteilung, den die PD Görlitz am 10. November 2017 veröffentlichte:

Ich hatte bei meiner Aussage zwei Zeugen mit Namen und Telefonnummer angegeben. Einer der beiden versuchte heute unter der in der Pressemitteilung angegebenen Rufnummer die Polizei zu erreichen, damit er endlich seine Aussage machen kann. Unter der Rufnummer bekam er zu hören: „Der gewünschte Gesprächspartner ist derzeit nicht zu erreichen. Bitte versuchen sie es später noch einmal.“ Aber auch „später“ war unter der angegeben Nummer niemand zu erreichen.

Da angegeben wird, dass sich Zeugen auch bei „jeder anderen Polizeidienststelle“ melden können, rief er im Bautzener Revier an. Doch auch hier war es nicht möglich eine Aussage zu dem Sachverhalt zu machen. Dort sagte man ihm, dass man nicht dafür zuständig sei, da dies Sache des Staatsschutzes sei. Die Nummer des Staatsschutzes beziehungsweise des „Operativen Abwehrzentrums“ habe man auf dem Revier aber nicht.

Eine kurze Recherche legte den Fehler offen: Man hatte die Nummer des Führungs- und Lagezentrums der PD Görlitz mit einer Bautzener Vorwahl versehen. So etwas kann passieren, aber leider ist es sehr ärgerlich, wenn wegen einer solchen Unachtsamkeit mögliche Zeugen keine Aussage machen.

Der Zeuge hat bis jetzt keine Aussage machen können und auch anderen Zeugen könnte  ähnliches passiert sein.

Ist zu hoffen, dass viele Zeugen zur Printausgabe der „Sächsischen Zeitung“ gegriffen haben. Diese hat den Fehler korrigiert und die Nummer mit der Vorwahl von Görlitz angegeben. Allerdings fand sich auch dort im Onlineartikel und der weiteren Verbreitung des Inhalts der Pressemitteilung der Polizei immer wieder die falsche Nummer.

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