Hier nur einige wenige Sätze zum heutigen Stadtrat und dem deutsch-sorbischen Miteinander, da mir eigentlich die Zeit zum Schreiben fehlt…

In der Sitzung des gab es heute einen Impulsvortrag von Thede Boysen, der den Stadträt*innen dazu dienen sollte eine Ideenkonferenz zum deutsch-sorbischen Miteinander in der Stadt vorzubereiten.

Boysen gab in dem Vortrag vor allem Ideen zur methodischen Ausgestaltung einer solchen Ideenkonferenz. Es wurden die unterschiedlichen Konzeptionen des Umgangs der Minderheit mit sich selbst, der Minderheit mit der Mehrheit sowie  der Mehrheit mit der Minderheit in Sachsen und Schleswig-Holstein beleuchtet. Letztlich wurde vom „integrativen Ansatz“ in Sachsen und dem „segregativen Ansatz“ in Schleswig Holstein berichtet. Alles soweit so gut!

Im Bezug auf die Minderheitenpolitik in Bautzen wurde gesagt, dass es sich um das „Bayern München“ unter den Kommunen handle, die ganz viel Abstand zu den anderen Kommunen habe. Diese Aussage bezog sich aber – wenn ich es richtig verstanden habe – lediglich auf die sorbischen Institutionen. Ich hoffe, dass sich die Damen und Herren Stadträt*innen nicht auf dieser „Auszeichnung“ ausruhen, sondern die Ideenkonferenz ernst nehmen und den Vorschlag aufgreifen dort vor allem über „Ausgrenzungen und Abgrenzungen“ zu reden. Und zwar aus beiden Richtungen! Und dabei auch bedenken, dass zuweilen Abgrenzung wichtig ist, so Thede Boysen, um die eigene sorbische Identität zu wahren.

Die Nachfragen der Stadträte blieben weitgehend aus. Lediglich ein Stadtrat stellte eine, aus meiner Sicht konstruktive, Frage danach, wie in Schleswig-Holstein mit der Geschichte der dort lebenden nationalen Minderheiten an den „deutschen Schulen“ umgegangen werde. Eine Frage, die ich mir ebenfalls in Bezug auf die Lausitz stelle, nachdem ich zuletzt eine sehr interessierte Gruppe von Schüler*innen einer „deutschen Schule“ am Sorbischen Institut begrüßte…

Und am Schluss steht für mich eigentlich das Betreten des Gewandhauses: „Bautzen als Bayern München in der Minderheitenpolitik“: Wird man in einer Kommune, die an der Spitze der Tabelle steht bei den Beschriftungen in den Verwaltungsgebäuden rein einsprachig begrüßt?

 

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